Dresden 2003 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 19: Symposium: Phasenumwandlungen in Schmelzen VIII
M 19.4: Vortrag
Dienstag, 25. März 2003, 17:15–17:30, IFW A
Bildung von Kompositstrukturen bei der Erstarrung mehrkomponentiger ZrTiCuNiNbBe Schmelzen — •Yue-Lin Huang1, Michael Seibt1, Konrad Samwer2 und Susanne Schneider1 — 1IV. Physikalisches Institut, Universität Göttingen, 37073 Göttingen — 2I. Physikalisches Institut, Universität Göttingen, 37073 Göttingen
Zr-Ti-Cu-Ni-Be Legierungen besitzen ausgezeichnete Glasbildungseigenschaften. Ein geringer Zusatz von 5at% Nb stabilisiert eine bcc (Zr,Ti,Nb)- Phase, die sich während des Abkühlens aus der homogenen Schmelze bildet und nach der Erstarrung in eine amorphe Matrix eingebettet ist. Dieses intrinsische Komposit, das über exzellente mechanische Eigenschaften verfügt, wurde mit analytischer Transmissionselektronenmikroskopie (TEM), Röntgenbeugung und mit kalorischen Methoden (DSC) untersucht. Die TEM Untersuchungen zeigen ein dendritisches Wachstum einer Zr-,Ti- und Nb- reichen bcc- Phase in einer amorphen Matrix, in der Cu, Ni und Be angereichert sind. Die Dendriten selber besitzen eine Mikrostruktur aus einer amorphen und der kristallinen bcc- Phase, vergleichbar mit jener, die bei einer eutektischen Erstarrung in kristallinen Systemen entsteht. DSC- Messungen zeigen neben dem Kornwachstum zwei exotherme Ereignisse, die der Kristallisation der beiden amorphen Phasen entsprechen. Das Auftreten von Grenzflächeninstabilitäten, die zum Dendritenwachstum in glasbildenden Systemen führen und eine mögliche Beschreibung mit einem erweiterten Phasenfeldmodell werden diskutiert.
Das Projekt wird von der DFG im Schwerpunktprogramm 1120 gefördert.