Dresden 2003 – scientific programme
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M: Metallphysik
M 22: Mechanische Eigenschaften III
M 22.1: Talk
Tuesday, March 25, 2003, 14:45–15:00, IFW B
Die elementaren Gleitebenen von Kalium im Temperaturbereich von 5K bis 70K — •Krystian Maciej und Pichl Wolfgang — Institut fr Materialphysik, Universität Wien, Boltzmanngasse 5, A-1090 Wien
Kubisch-raumzentrierte Metalle besitzen aus makroskopischer Sicht keine kristallographisch wohldefinierten Gleitebenen. Die Gleitung erfolgt in Elementarschritten thermisch aktivierter Kinkpaar-Bildung abwechselnd auf drei symmetrie-äquivalenten Ebenen einer 111-Zone. Die makroskopisch beobachteten effektiven Gleitebenen entsprechen dem mittleren Verlauf dieser Zickzack-Bewegung. Eine Möglichkeit zur direkten Analyse der elementaren Gleitgeometrie besteht in der Messung der Gitterrotation in einachsigen Zug- oder Druckversuchen an Einkristallen verschiedener Orientierungen. Bei einem Vergleich der Achspfade treten Änderungen der Rotationsrichtung in verschiedenen Teilen des Orientierungsdreiecks auf,welche eine charakteristische Signatur der jeweiligen elementaren Gleitsysteme besitzen. /par In den vorliegenden Experimenten wurde die Gitterrotation von Kalium-Einkristallen im Bereich 70K - 5K durch sukzessive in-situ Verformung und Röntgenbeugungsanalyse bestimmt.Die Ergebnisse zeigen, daß die elementaren Gleitschritte in Kalium sowohl auf 211 wie auf 321 Ebenen erfolgen, wobei diese beiden Gleitsysteme energetisch so stark entartet sind, daß viele Proben mehrmals zwischen den beiden Alternativen wechseln. Dagegen gab es im untersuchten Temperaturbereich keinerlei Anzeichen für 110 Gleitung.