Dresden 2003 – wissenschaftliches Programm
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MA: Magnetismus
MA 3: Magnetische Materialien
MA 3.10: Vortrag
Montag, 24. März 2003, 12:30–12:45, HSZ/401
Einfluss der Mikrostruktur und Mikrochemie auf die magnetischen Eigenschaften von rasch erstarrten Sm(Co,Fe,Cu,Zr)z-Magneten — •Axel Handstein, Aru Yan, Oliver Gutfleisch, Thomas Gemming und Karl-Hartmut Müller — IFW Dresden, Institut für Metallische Werkstoffe, Postfach 270116, 01171 Dresden, Germany
Dauermagnete auf der Grundlage der Sm2Co17-Phase erfordern in der Regel eine langwierige Wärmebehandlung zur Optimierung der Eigenschaften. Die Untersuchung der Mikrostruktur von durch Schmelzspinnen hergestellten Cu/Zr-reichen Sm(Co,Fe,Cu,Zr)z-Bändern zeigte, dass die für gute Magnete notwendigen gleichmäßig zellularen und lamellaren Strukturen bereits ohne Homogenisierungsbehandlung nach einer kurzen isothermen Glühung bei 850∘C über 3 h gebildet werden, ohne dass die nachfolgende langsame Abkühlung notwendig ist. Durch eine langsame Abkühlung auf 400∘C wurde die Koerzitivfeldstärke von µ0JHc = 0.3 T auf 3 T erhöht, ohne dass mikrostrukturelle Änderungen oder merkliche Unterschiede im Cu-Gehalt der 2:17-Phase beobachtet werden konnten. Mit hochauflösendem EDX konnte gezeigt werden, dass während der langsamen Abkühlung ein großer Gradient der Cu-Konzentration in der Sm(Co,Cu)5-Zellgrenzphase gebildet wird, während der Cu-Gehalt der 2:17-Matrixphase weitgehend ungeändert und homogen bleibt. In der Cu-reichen Sm(Co,Cu)5-Zellgrenzphase findet wahrscheinlich eine spinodale Entmischung statt. Es wird angenommen, dass die hohen JHc-Werte durch den großen Gradienten der Domänenwandenergie in der Zellgrenzphase bedingt sind.