Dresden 2003 – scientific programme
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 18: Metall-Isolator-Überg
änge in Quantensystemen I
TT 18.8: Talk
Thursday, March 27, 2003, 16:30–16:45, HSZ304
Struktur und Magnetismus von LaTiO3: Hinweis auf nicht entartete t2g-Zustände — •M. Cwik1, T. Lorenz1, M. Braden1, A. Freimuth1, J. Baier1, H. Roth1, R. Müller1, G. Andre2, F. Bourée2 und F. Lichtenberg3 — 1II. Physikalisches Institut, Universität zu Köln — 2Laboratoire Léon Brillouin, C.E.A./C.N.R.S., France — 3Experimentalphysik VI, Universität Augsburg
Kürzlich wurde in LaTiO3 ein nahezu isotropes Spinwellenspektrum gemessen [1], was auf reinen Spinmagnetismus hinweist. Allerdings wurde bislang keine Jahn-Teller-Verzerrung beobachtet, die eine Unterdrückung des Bahnmomentes erklären würde. Außerdem ist das geordnete Moment mit 0.45µB überraschend klein. Als Lösung dieser Probleme wurde das Modell einer orbitalen Flüssigkeit für LaTiO3 vorgeschlagen [2]. Wir präsentieren die Ergebnisse der Röntgen- und Neutronendiffraktometrie an hochwertigen Einkristallen, die mit 146 K die bislang höchste Übergangstemperatur für LaTiO3+δ aufweisen. Wir finden eine Jahn-Teller-artige Verzerrung der TiO6-Oktaeder, die die für eine GdFeO3-Struktur unerwartete orthorhombische Aufspaltung (a>b) erklärt. Diese Verzerrung hebt die Entartung der t2g-Zustände auf. Des weiteren finden wir eine starke strukturelle Anomalie beim Einsetzen der antiferromagnetischen Ordnung, die auf den Einfluss einer Spin-Bahn-Kopplung hinweist.
Diese Arbeit wurde von der DFG im Rahmen des SFB 608 gefördert.
[1] B. Keimer et al., Phys. Rev. Lett. 85, 3946 (2000)
[2] G. Khaliullin et al., Phys. Rev. Lett. 85, 3950 (2000)