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A: Atomphysik
A 6: Ion-Molekülwechselwirkung
A 6.8: Vortrag
Montag, 24. März 2003, 18:15–18:30, F128
Mechanismen der Transferionisation bei langsamen und schnellen He2+-He - Stößen — •Lothar. Ph. H. Schmidt, M. Schöffler, J. Titze, O. Jagutzki, R. Dörner und H. Schmidt-Böcking — Institut für Kernphysik, J. W. Goethe-Universität Frankfurt, August-Euler-Straße 6, D-60486 Frankfurt am Main
Viele Reaktionsmechanismen in Ion-Atom-Stößen gelten nur in schnellen Stößen, so ist z.B. für den Shake off Voraussetzung, daß sich das effektive Potential nahezu instantan ändert. Dies passiert u.a. in der Transferionisation, wenn aus dem He-Target ein Elektron in ein schnelles Projektil eingefangen wird und das zweite daraufhin in das Kontinuum gelangt. Im gleichen Stoßsystem ist die Situation bei Projektilgeschwindigkeiten unterhalb 1 a.u. (klassische Bahngeschwindigkeit des Elektrons im H) völlig anders. Es muß die Entwicklung des Anfangszustandes während einer relativ langen Reaktionszeit verfolgt werden, um den Prozeß zu verstehen. Dabei spielen die Eigenzustände des He22+-Moleküls, welche eine geeignete Basis für die zeitabhängige Beschreibung bilden, eine zentrale Rolle. Die Symmetrieeigenschaften dieser Zustände spiegeln sich im differentiellen Wirkungsquerschnitt wider. Mit COLTRIMS wurde der vollständig differentielle Wirkungsquerschnitt der Reaktion He2+ + He → He+ + He2+ + e− für einen weiten Bereich von Stoßenergien (10 keV/u bis 300 keV/u) gemessen. Anhand der Impulsverteilung der emittierten Elektronen wird diskutiert, welche Signaturen den Modellen für langsame bzw. schnelle Stöße zuzuordnen sind.