Hannover 2003 – wissenschaftliches Programm
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A: Atomphysik
A III: HV III
A III.1: Hauptvortrag
Montag, 24. März 2003, 15:00–15:30, F342
Doppel-Auger-Zerfälle — •Jens Viefhaus — Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin
Der Zerfall eines Innerschalenlochs führt entweder zu einer Emission eines Fluoreszenzquants oder eines sogenannten Auger-Elektrons.
Neben dem normalen Auger-Prozess, bei dem das emittierte Elektron eine charakteristische, diskrete kinetische Energie besitzt, wurde schon in den 60er Jahren die simultane Emission von zwei Auger-Elektronen vorhergesagt[1]. Da bei diesem Doppel-Auger-Prozess die zur Verfügung stehende kinetische Energie beliebig aufgeteilt werden kann und die individuellen Auger-Elektronen damit keine diskrete kinetische Energie mehr haben, sondern vielmehr einen kontinuierlichen Intensitätsverlauf besitzen, konnten sie bisher direkt als koinzidente Ereignisse nicht nachgewiesen werden.
Mittels einer Elektronen-Flugzeit-Spektrometer-Apparatur konnten erstmals derartige koinzidente Winkel- und Energieverteilungen der beiden Doppel-Auger-Elektronen beim Zerfall von innerschalenangeregtem Neon und Argon gemessen werden. Messungen dieser Art erlauben die Charakterisierung eines Zwei-Elektronen-Kontinuumszustands, dessen Symmetrie-Eigenschaften - anders als bei den durch Doppel-Photoionisation erzeugten Zwei-Elektronen-Kontinuumszuständen - nicht durch die Eigenschaften des Photons entscheidend geprägt werden.
[1] T. A. Carlson and M. O. Krause, Phys. Rev. Lett. 17, 1079 (1966).