Hannover 2003 – wissenschaftliches Programm

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AKE: Energie

AKE 2: Kernenergien

AKE 2.3: Hauptvortrag

Dienstag, 25. März 2003, 16:00–16:45, M 11

Sicherheitskonzepte fortgeschrittener Leichtwasserreaktorentwicklungen — •Marco K. Koch, Tim Büscher und Hermann Unger — Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft (LEE), Ruhr-Universität Bochum, D-44801 Bochum

Kernkraftwerke erzeugen weltweit ca.17%, in Deutschland ca.31% des Strombedarfs. Dies führte allein in Deutschland in den letzten Jahren zu einer subventionsfreien jährlichen CO₂-Vermeidung von bis zu 160 Mio.t. Auf Grund der auch weiterhin zu erwartenden ökologischen und ökonomischen Bedeutung der Kernenergie werden, ungeachtet der derzeitigen politischen Rahmenbedingungen für ihre Nutzung in Deutschland, weltweit evolutionäre und innovative Reaktorkonzepte weiterentwickelt. Ein bedeutender Schwerpunkt liegt dabei - neben der Hochtemperaturreaktortechnologie - auf Leichtwasserreaktoren. Neben einer weiteren Verbesserung der Wirtschaftlichkeit steht bei diesen Anlagen die Steigerung der Sicherheit im Mittelpunkt der Aktivitäten. Fragen der Sicherheit der Kernenergienutzung bilden - neben der langjährigen Diskussion um die Endlagerung radioaktiver Abfälle - einen, wenn nicht den Schwerpunkt in der öffentlichen Diskussion und der derzeitigen Akzeptanzproblematik der Kerntechnik.

Daher ist bei der Weiterentwicklung der Leichtwasserreaktortechnologie - neben der Vermeidung schwerer Störfälle durch noch höhere Qualitäts- und Sicherheitsstandards - ein maßgebliches Ziel ein Anlagendesign, welches die Beschränkung auch hypothetischer schwerster Störfälle auf die Anlage selbst garantiert. Zur Verhinderung bzw. Beherrschung entsprechender Störfälle werden neben aktiven Konzepten auch passive entwickelt. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über entsprechende Entwicklungen, wobei der Schwerpunkt auf europäischen Aktivitäten liegt, die exemplarisch auch anhand aktueller eigener Forschungsaktivitäten illustriert werden.