Hannover 2003 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 1: Elektronische Überg
änge
MO 1.6: Vortrag
Montag, 24. März 2003, 15:15–15:30, B 302
Polaritätsgetriebener Elektronentransfer nach optischer Anregung — •C. Spitz1, D. v. Seggern1, R. Menzel1, C. Tedeschi2, L. Li2 und H. Möhwald2 — 1Universität Potsdam, Institut für Physik, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam — 2Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Am Mühlenberg 2, 14476 Golm
Der Einfluss der Lösungsmittelpolarität auf den Elektronentransfer von einem Donor- auf ein Akzeptormolekül ist seit über 30 Jahren bekannt und mit der Marcus Theorie beschrieben. Danach sollte es auch möglich sein, durch die Solvatation die Energiezustände eines Chromophores derart abzusenken, dass er als Akzeptor für ein ungelöstes Molekül des selben Typs wirken kann. Die Schwierigkeit hierbei liegt darin, dass einerseits die Chromophore sich so nahe sein müssen, dass ihre Wellenfunktionen überlappen und andererseits die Polarität ihrer Umgebung so stark differieren muss, dass sie als Donor und Akzeptor wirken. Unseres Wissens ist es bislang nicht gelungen, einen Polaritätsgradienten zu präparieren, der diese Bedingungen erfüllt.
Wir präsentieren organische Filme, die einen hohen Polaritätsgradienten über ihre Dicke von 20 nm aufweisen. Wir konnten diese Filme mit kovalent gebundenen Pyren Molekülen mit einem mittleren Abstand von 2 nm dotieren, so dass eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Überlappen der Wellenfunktionen gegeben ist.
Auf laserspektroskopischem Wege (ESA = Excited State Absorption) ist uns der Nachweis des polaritätsgetriebenen Elektronentransfers durch den Film gelungen. Dies lässt neue Anwendungen zur Energiekoversion, Informatiosspeicherung oder opto-optisches Schalten denkbar werden.