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MS: Massenspektrometrie
MS 1: Beschleunigermassenspektrometrie
MS 1.4: Vortrag
Montag, 24. März 2003, 14:45–15:00, F 428
Neue 36Cl-Messungen zur Hiroshima-Diskrepanz — •Eckehart Nolte1, Thomas Huber1, Werner Rühm2 und Kazuo Kato3 — 1Fakultät für Physik, Technische Universität München, D-85747 Garching — 2Radiobiologisches Institut, Universität München, D-80336 München — 3Hiroshima Prefectural College of Health Sciences, Hiroshima, Japan
In 46 exponierten Granit- und Betonproben von 19 unterschiedlichen Probenorten wurden mit Beschleunigermassenspektrometrie am Maier-Leibnitz-Laboratorium der LMU und der TUM 36Cl/Cl-Verhältnisse gemessen. Zur Erfassung von Untergrundbeiträgen wurden zusätzlich vom Hypozentrum genügend weit entfernte unexponierte Proben und Proben aus Steinbrüchen in der Umgebung von Hiroshima analysiert. Ziel der Untersuchung war eine Analyse der sog. "Hiroshima-Diskrepanz", einer Beobachtung von Neutronenfluenzen, die im Bereich der Überlebenden bis zu einem Faktor 100 größer waren, als im aktuellen Dosimetriesystem DS86 berechnet. Bei der Studie wurde die natürliche In-situ-Produktion durch die Höhenstrahlung und U/Th mitberücksichtigt. Das Ergebnis ist, dass nach Abzug der natürlichen In-situ-Produktion die gemessenen Fluenzen mit den in DS86 berechneten perfekt übereinstimmen und es keinen Hinweis auf eine Diskrepanz gibt. Bei kleinen Abständen vom Hypozentrum sind die gemessenen Neutronenfluenzen kleiner als in DS86. Dieser Effekt kann durch eine Anhebung der Bombenhöhe auf 600 m behoben werden.