Tübingen 2003 – scientific programme
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 37: Kernphysik/Spektroskopie V
HK 37.6: Talk
Thursday, March 20, 2003, 15:00–15:15, A
Natur der elektrischen Dipolstärke an der Teilchenschwelle in 208Pb * — •N. Ryezayeva1, T. Hartmann1, Y. Kalmykov1, H. Lenske2, P. von Neumann-Cosel1, V.Yu. Ponomarev1, A. Richter1, A. Shevchenko1, S. Volz1 und J. Wambach1 — 1Institut für Kernphysik, TU Darmstadt, Germany — 2Institut für Theoretische Physik, Universität Gießen, Germany
Die Anregungsmechanismen niedrigliegender E1-Moden ist ein altes und immer noch aktuelles Problem. Eine hochauflösende (γ,γ′)-Untersuchung der elektrischen Dipolstärke in 208Pb wurde am S-DALINAC bei einer Endpunktsenergie von 9 MeV durchgeführt. Grundzustandsübergänge wurden im Anregungsenergiebereich bis 8 MeV nachgewiesen (700 keV über der Schwelle). Eine an der Neutronenschwelle liegende Resonanzstruktur wurde beobachtet. Mikroskopische Quasiteilchen-Phonon-Modell-Rechnungen liefern eine gute Beschreibung der experimentell gemessenen E1-Stärkeverteilung, wenn die Kopplung an komplexe Konfigurationen berücksichtigt wird. Das mikroskopische Bild bestätigt die Vorstellung der Resonanz als Oszillation der Neutronenhaut gegen den isospingesättigten Restkern. Die beobachtete Resonanz schöpft ca. 30% der totale Stärke einer toroidalen E1-Mode aus, die ein Beispiel für kollektive Wirbelbewegung in Kernen darstellt.
[1] N. Ryezayeva et al., Phys. Rev. Lett., im Druck * Gefördert durch die DFG, Förderzeichen FOR 272/2-2 und Le 439/5.