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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 49: Plenarsitzung
HK 49.3: Plenarvortrag
Freitag, 21. März 2003, 09:30–10:00, P
Nukleondynamik in Atomkernen bei kurzen Abständen — •P. Grabmayr — Physikalisches Institut, Universität Tübingen
Die Nukleonendynamik im Atomkern kann nur bei geringen Energien von einigen MeV erfolgreich von phänomenologischen Einteilchenmodellen wie dem Schalenmodell beschrieben werden. Ziel der gegenwärtigen experimentellen und theoretischen Arbeiten ist es jedoch, mit Vielteilchenmethoden aus aktuellen NN-Potenzialen experimentell zugängliche Kerneigenschaften direkt vorherzusagen. Neben globalen Observablen wie Bindungsenergie, Besetzungszahlen und Kerndichte ist zum Test der Modelle insbesondere die Zweinukleonen-Emission nach Absorption elektromagnetischer Sonden mit Energien von wenigen 100 MeV interessant. Energie- und Impulsverteilungen des Nukleonenpaares sind empfindlich auf die NN-Dynamik bei kleinen Abständen, in dem neben Isobar- und Pionaustauschströmen vermehrt schwerere Mesonen beitragen.
Experimente zur NN-Emission wurden mit Photonen und Elektronen am Mainzer Mikrotron durchgeführt. An den Kernen 16O und 12C interessierte vor allem die Analyse von aufgelösten Endzuständen, während Untersuchungen an 3,4He insbesondere für den Test aktueller Wenig-Nukleonen-Theorien entscheidend sind. Darüber hinaus sind aus der simultanen Messung der Nπ-Emission Rückschlüsse auf Modifikationen der Δ-Resonanz im Medium sowie auf die Eigenschaften von Halokernen zu erwarten.