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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 9: Plenarsitzung
HK 9.3: Plenarvortrag
Dienstag, 18. März 2003, 12:00–12:30, P
Pion-Nukleon Reaktionen — •Rudolf Meier — Physikalisches Institut, Universität Tübingen
Das Pion-Nukleon-System ist das
einfachste experimentell direkt zugängliche
System der starken Wechselwirkung.
Observable der Pion-Nukleon-Streuung
erlauben den Zugang zu wichtigen Größen der starken Wechselwirkung,
wie der Pion-Nukleon-Kopplungskonstante, dem Sigma-Term des Nukleons
und der Isospin-Brechung. Extraktionen dieser Größen aus vorhandenen
Streudaten führen jedoch zu überraschenden und widersprüchlichen
Ergebnissen.
Insbesondere ergeben aktuelle Bestimmungen des Nukleon-Sigma-Terms
Werte, die einen exotisch hohen Beitrag von Strange-See-Quarks zur
Protonenmasse implizieren. Mögliche Ursache der Diskrepanzen ist die
bestehende Datenbasis der
Pion-Nuklon-Streuung bei niedrigen Energien. Unser Programm zur Messung
von totalen und differentiellen Wirkungsquerschnitten sowie
Polarisationsobservablen am TRIUMF und PSI wird
diese Datenbasis neu definieren.
Bei höheren Energien erlauben Pion-Nukleon-Reaktionen die
Untersuchung der pionischen Pion-Produktion.
Messung von Wirkungsquerschnitten und Polarisationsobservablen
der Reaktion am freien Proton dient dabei zum Vergleich mit
Rechnungen der chiralen Störungstheorie und zur Festlegung
von Niederenergiekonstanten. Pionische Pionproduktion an im
Kern gebundenen Nukleonen ermöglicht die Untersuchung von
Medium-Modifikationen im Sigma-Kanal.
Gefördert von BMBF (06Tü987)
und DFG (GRK683).