Düsseldorf 2004 – wissenschaftliches Programm

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DD: Didaktik der Physik

DD 5: Lehr- und Lernforschung

DD 5.4: Vortrag

Montag, 15. März 2004, 15:20–15:40, 5L

Zur Rolle der lokalen Textkohärenz beim Lernen mit Texten im Physikunterricht — •Thorid Rabe, Erich Starauschek und Helmut F. Mikelskis — Didaktik der Physik, Universität Potsdam, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam

Die Unverständlichkeit von Lehrtexten gilt als Hindernis beim Physiklernen. Verständliche Texte allein führen aber nicht zur Wissenskonstruktion. Neuere kognitionspsychologische Forschungen weisen für die Domäne Biologie auf eine Verbindung zwischen verständlichen Lehrtexten und Wissenskonstruktion hin: Der Wissenserwerb wird durch Selbsterklärungen anhand lokal kohärenter Texten verbessert. Die lokale Textkohärenz lässt sich dabei grob als inhaltlicher Zusammenhang zwischen zwei aufeinanderfolgenden Sätzen beschreiben. Wir wollen die Frage beantworten, ob diese Effekte auch in der Domäne Physik zum Tragen kommen können.

Welchen Grad an lokaler Textkohärenz weisen Texte zur Physik überhaupt auf? In einer Vorstudie wurde die lokale Kohärenz von Schulbüchern und von Texten aus Computerlernprogrammen zur Optik untersucht. Ein praktikables Verfahren zur Erfassung dieses Textmerkmals wird vorgestellt. Es wird gezeigt, dass Texte zur Physik, die von Lernenden als verständlich eingeschätzt werden, lokal kohärent sind. Hingegen weisen als unverständlich eingeschätzte Texte dieses Merkmal nicht auf. Die Untersuchungen zeigen weiter, dass die lokale Kohärenz nur ein Textmerkmal unter anderen ist, um verständliche Texte zu charakterisieren.