Kiel 2004 – wissenschaftliches Programm
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EP: Extraterrestrische Physik
EP 1: Heliosph
ären- und Astrophysik
EP 1.5: Fachvortrag
Montag, 8. März 2004, 17:05–17:25, C
Der Einfluß gebundener Rotation auf Magnetosphären und Atmosphären von Exoplaneten — •Jean-Mathias Grießmeier1, Uwe Motschmann1, Anja Stadelmann1, Thomas Penz2 und Helmut Lammer2 — 1TU Braunschweig — 2Austrian Academy of Sciences
Extrasolare Gasplaneten werden in zum Teil sehr engen Bahnen um ihren Stern beobachtet (z.B. OGLE-TR-56b mit d=0.0225 AU). Das beeinflußt ihre Stabilität und macht die Planeten anfällig gegen Evaporation; sowohl aktuelle Messungen [Vidal-Madjar et al., Nature, 422, 143 (2003)] als auch erste Modelle [Lammer et al., ApJ, 598, L121, (2003)] zeigen, daß beträchtliche Teilchenverlustraten (1010 bis 1012 g/s) auftreten können. Da Planeten mit sehr kleinen Bahnhalbachsen eine gebundene Rotation aufweisen, ist außerdem kein starkes planetares Magnetfeld zu erwarten. Damit kann der Durchmesser der ausgedehnten Planetenatmosphäre den der Magnetosphäre (unabhängig von Alter des Sternensystems) deutlich überschreiten. Neben dem thermischen Teilchenverlust sind also auch nichtthermische Verlustprozesse maßgeblich beteiligt. Die Stabilitätsbedingungen werden diskutiert.