München 2004 – wissenschaftliches Programm
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A: Atomphysik
A VIII: HV VIII
A VIII.1: Hauptvortrag
Donnerstag, 25. März 2004, 12:30–13:00, HS 133
Hoch ionisiert und was nun? - Von elektronischen Kurzzeitprozessen bis zu Strahlenschäden durch schnelle Schwerionen — •Gregor Schiwietz — Hahn-Meitner-Institut Berlin, Abt. SF4, Glienicker Str. 100, 14109 Berlin
Innerhalb von Festkörpern können elektronische Anregungen durch schnelle Schwerionen zu permanenten Materialänderungen, so genannten Ionenspuren, führen. Dies sind zylinderförmige chemische oder strukturelle Defekte deren Aspektverhältnisse 1:1000 überschreiten können.
Im Vortrag wird dargelegt, wie man durch Auger-Elektronen- und Sekundärionen-Spektroskopie unter Ultrahochvakuum-Bedingungen Schnappschüsse der Zeitenwicklung solcher Ionenspuren aufnimmt. Dabei lassen sich die Versuchsbedingungen so wählen, dass Ionen als wohldefinierte starke Anregungsquellen, vergleichbar mit fokussierten XFEL-Pulsen oder auch mit Ionen unter Einzelstoßbedingungen, extrem nichtlineare Anregungen im Festkörper bewirken. Dies kann bis zur vollständigen Ionisation aller Atome entlang des Projektilpfades reichen und führt zur Ausbildung eines heißen Plasmas in der Ionenspur. Die entsprechenden Neutralisations- und Rekombinationsschritte im Elektronensystem sind stark von der Festkörperstruktur abhängig und legen die atomaren Umordnungsmechanismen fest.