München 2004 – wissenschaftliches Programm
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AKE: Energie
AKE 2: Windkraft
AKE 2.3: Hauptvortrag
Montag, 22. März 2004, 15:30–16:15, HS 221
Netzeinspeisung aus zeitlich fluktuierenden Quellen — •Helmut Alt — RWE Rhein-Ruhr AG, Neue Jülicher Straße 60, D-52353 Düren
Gemäß den Zielvorgaben der Bundesregierung im Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) soll der Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch bis zum Jahr 2010 mindestens verdoppelt werden. In der Begründung wird konkret gefordert, den Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2010 auf 12,5% und bis zum Jahr 2020 mindestens auf 20% zu erhöhen. Da die Wasserkraft als der bisherige dominante Träger der Stromerzeugung aus erneuerbarer Primärenergie hinsichtlich des verfügbaren Potenzials bereits seit vielen Jahrzehnten bei uns in Deutschland ausgeschöpft ist, kann der Zuwachs realistischer Weise nur aus dem Ausbau der Windkraft- und Biomassenutzung kommen. Die Stromerzeugung aus Windkraft hat mit rd. 4% in diesem Jahr den Anteil aus Wasserkraft überholt. Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie mittels Fotovoltaikanlagen kann, trotz des erfolgreich abgeschlossenen 100.000 Dächer Solarstrom-Programms, nur einen marginalen Beitrag liefern. Die Zielsetzung (300 MW) wurde mit 350 MW (Einspeiseanteil rd. 0,06%) sogar überschritten, so dass die zukünftige Förderung nur noch nach den angepassten Vergütungssätzen im EEG erfolgt.
Im Vortrag wird die energiewirtschaftliche Bedeutung der fluktuierenden Einspeisungen aus der Windkraft an Hand gemessener Tagesganglinien analysiert und die daraus sich ergebenden Konsequenzen für den erhöhten Bedarf an kurzfristig aktivierbarer Regelleistung und Kraftwerksreserveleistungen dargestellt. Die sich aus der Systematik des EEG ergebende Zusatzbelastung für die Stromkunden aller Energieversorgungsunternehmen auf Basis eines Umlageverfahrens zur Finanzierung der über den Wettbewerbspreis für die Stromerzeugung liegenden Mindestvergütungen wird spezifiziert.