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AKE: Energie

AKE 3: Kernenergien

AKE 3.1: Hauptvortrag

Dienstag, 23. März 2004, 11:00–11:45, HS 221

Der European Pressurized Water Reactor (EPR) und sein Sicherheitskonzept — •Ulrich Krugmann — Framatome ANP GmbH, D-91058 Erlangen

Der EPR ist eine organische Weiterentwicklung (begonnen 1989) der über viele Jahre bewährten Baureihen „Konvoi“ von Siemens und „N4“ von Framatome. Heute steht Framatome ANP vor dem Bau des ersten auf der Basis des EPR geplanten Kernkraftwerks, das am finnischen Standort Olkiluoto errichtet werden soll (der EPR wurde vom Bauherrn unter vier Alternativen ausgewählt).

In die Entwicklung des EPR gingen nicht nur die weltweit erprobte Technik der beiden Basisentwürfe ein, sondern auch die Erfahrungen aus dem langjährigen Betrieb einer großen Zahl von Kernkraftwerken, die Expertise der Gutachter und Genehmigungsbehörden in Deutschland und Frankreich sowie die Forschungsbeiträge der großen kerntechnischen Forschungszentren. Was den EPR besonders auszeichnet, ist seine Sicherheitstechnik, die hypothetische Störfälle nicht nur extrem unwahrscheinlich macht, sondern sie auch auf die Anlage selbst begrenzt. Das wurde möglich durch die Weiterentwicklung der schon bei herkOmmlichen Kernkraftwerken bewährten Kombination aus naturgesetzlichen („inhärenten“) Sicherheitsmerkmalen mit technischen Vorrichtungen, die weitestgehend selbsttätig sicherheitsgerichtet wirksam werden oder durch redundante und diversitäre Auslegung ein Ausfallen der zu gewährleistenden Funktion unter jede praktisch relevante Wahrscheinlichkeit absenken.

Der EPR bildet das notwendige Bindeglied zwischen der heutigen Generation von Kernkraftwerken, die in den nächsten zwei Jahrzehnten ans Ende ihrer technischen Betriebsdauer kommen, und den noch im Experimentierstadium oder gar nur als Ideenskizze vorliegenden zukünftigen Anlagen der „Generation IV“, die frühestens in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts zur Verfügung stehen werden. Die mit dem EPR gewonnenen Erfahrungen werden eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit dieser zukünftigen Kernkraftwerkstypen sein.

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