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München 2004 – wissenschaftliches Programm

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AKE: Energie

AKE 4: Energiewirtschaft I

AKE 4.1: Hauptvortrag

Dienstag, 23. März 2004, 12:30–13:15, HS 221

Methanhydrate vom Meeresboden – Illusion oder Option auf eine potentielle Energiequelle — •Gerhard Bohrmann — Fachbereich 5, Universität Bremen, D-28334 Bremen

Methanhydrate gehören chemisch zur Gruppe der Gashydrate, die eine feste Verbindung bilden, wenn Wasser und Gas bei hohem Druck und niedrigen Temperaturen miteinander reagieren. Die sich langsam durchsetzende Erkenntnis, dass natürliche Methanhydrate in großen Mengen existieren, erweckte in den letzten 10 Jahren das Interesse vieler Geowissenschaftler. Wichtige Fragestellungen dabei sind die mögliche Nutzung als zukünftige Energieressource, die Wechselwirkung der Methanhydrate mit dem Klima, ihre Einbindung in den Kohlenstoffkreislauf sowie ihre Bedeutung bei einer ganzen Reihe von geologisch-biologisch-geochemischen Prozessen vor allem im marinen Bereich. Diese grundlegenden Fragen und angewandte Problemstellungen, wie z.B. die Gründung von Förderplattformen für Öl und Erdgas in gashydratführenden Sedimenten führte gegen Ende des 20en Jahrhunderts dazu, dass viele Länder nationale Forschungsprogramme zur Untersuchung von Gashydratfragen aufgelegt haben. Obwohl es bei der globalen Bilanzierung noch Unsicherheiten gibt und andere Kohlenstoffspeicher unberücksichtigt bleiben, wird heute allgemein von einer Größenordnung um 10.000-12.000 Gigatonnen Kohlenstoff, der in Gashydraten gebunden ist, ausgegangen. Dies übersteigt die Kohlenstoffmenge der zur Zeit bekannten Vorkommen fossiler Brennstoffe bei weitem und stellt somit ein Potenzial für die Zukunft dar.

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