München 2004 – wissenschaftliches Programm
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Q: Quantenoptik und Photonik
Q 10: Ultrakurze Lichtimpulse: Röntgenpulse und Kernphysik
Q 10.7: Vortrag
Montag, 22. März 2004, 18:00–18:15, HS 223
Relativistische Elektronenjets induzieren Kernreaktionen — •Ben Liesfeld1, Kay-Uwe Amthor1, Friederike Ewald1, Heinrich Schwoerer1, Roland Sauerbrey1, Joseph Magill2, Jean Galy2 und Roland Schenkel2 — 1Institut für Optik und Quantenelektronik, FSU Jena — 2Institut für Transurane, Forschungszentrum Karlsruhe
Beschleunigungsmechanismen in Laser-Plasmen wurden in den vergangenen Jahren mit wachsendem Interesse untersucht. Sog. Table-top Lasersysteme, die ultrakurze und ultraintensive Laserpulse mit einer Wiederholfrequenz von 10 Hz erzeugen, bieten einen flexiblen, effizienten und günstigen Zugang zu hochenergetischen Teilchen verglichen mit großen Beschleuniger-Einrichtungen. Die beispielsweise von relativistischen Elektronen in geeignetem Konvertermaterial erzeugte Bremsstrahlung kann zur Anregung nuklearer Reaktionen genutzt werden. Wir erzeugten hochenergetische Bremsstrahlung mit relativistischen Elektronen, die durch relativistische Selbsfokussierung eines ultrahochintensiven Laserpulses in einem He-Gasjets beschleunigt wurden. Induzierte Kernreaktionen sowohl im Konverter als auch in Sekundär-Targets wurden mit zeitaufgelöster γ-Spektroskopie nachgewiesen. Die Photonentemperatur der Bremsstrahlung lag im Bereich der Riesenresonanzen schwerer Kerne, was die Erzeugung einer großen Zahl von Kernreaktionen ermöglichte. Unsere Experimente umfassten (γ,xn)-Reaktionen in 181Ta, (γ,xn)- und (n,γ)-Reaktionen in 197Au sowie Transmutation von 129I zu 128I.