München 2004 – wissenschaftliches Programm
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ST: Strahlenphysik und Strahlenwirkung
ST 7: Strahlenwirkungen - Strahlentherapie III
ST 7.5: Fachvortrag
Donnerstag, 25. März 2004, 17:30–17:45, HS 129
Die relative biologische Wirksamkeit von Kohlenstoffionen im Gehirn und im Rückenmark der Ratte — •C.P. Karger1, P. Peschke1, M. Scholz2, J. Debus3 und G.H. Hartmann1 — 1DKFZ Heidelberg — 2GSI Darmstadt — 3Radiol. Universitätsklinik Heidelberg
Seit 1997 werden an der GSI Tumorpatienten mit Kohlenstoffionen bestrahlt. Gegenüber Photonen zeigen Kohlenstoffionen wegen ihres höheren linearen Energietransfers auf das Gewebe eine erhöhte relative biologische Wirksamkeit (RBW). In Tierexperimenten an der Ratte wurde die RBW für das normales Hirngewebe und für das Rückenmark quantifiziert.
Dazu wurden ein kleines Areal des rechten Frontalhirns (ø 5 mm) bzw. ein Segment des Rückenmarks (L=15 mm) mit Photonen (P) bzw. mit Kohlenstoffionen (C) bestrahlt. Aus den Dosiswirkungskurven für das Auftreten von Spätschäden wurde für jedes Experiment die Dosis bestimmt bei der sich eine Komplikationswahrscheinlichkeit von 50% ergibt (D-1ex50).
Daraus ergibt sich die RBW von Kohlenstoffionen für das jeweilige Gewebe zu D-1ex50,P/D-1ex50,C. Für eine einmalige Bestrahlung betrug die RBW von Kohlenstoffionen bei Hirngewebe 1.95±0.20 und beim Gewebe des Rückenmarks 1.76±0.12. Dies stützt die Hypothese, dass RBW-Daten die am Rückenmark gewonnen wurden trotz seiner untersciedlichen Struktur auf das Gehirn übertragbar sind.