München 2004 – scientific programme
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SYUA: Ungewöhnliche Atome und Ionen
SYUA 1: Ungewöhnliche Atome und Ionen
SYUA 1.4: Invited Talk
Monday, March 22, 2004, 12:30–13:00, HS 133
Atomphysikalische Experimente mit Antiprotonen an der GSI-Zukunftsanlage — •Eberhard Widmann — Department of Physics, University of Tokyo
Die geplante Niederenergieantiprotonenanlage an der GSI-Zukunftsanlage (FLAIR, Facility for Low-energy Antiproton and Ion Research) wird gekühlte Antiprotonenstrahlen in zwei Speicherringen im Energiebereich von 30 MeV bis 20 keV erzeugen, einschließlich der Verfügbarkeit kontinuierlich extrahierter Strahlen. Damit werden eine Vielzahl atomphysikalischer Experimente möglich. Die niedrigen Strahlenergien ergeben eine wesentliche Erhöhung der Zahl der in Ionenfallen eingefangenen Antiprotonen und damit eine Erhöhung der Produktionsrate von Antiwasserstoff, was systematische Messungen (Präzisionsspektroskopie von in Neutralatomfallen eingefangenem Antiwasserstoff zum Studium der CPT-Symmetrie, Untersuchung der Gravitationseigenschaften von Antimaterie) erlaubt. Mit den gekühlten Strahlen lassen sich selbst in Gasen niedriger Dichte Stopverteilungen unterhalb vom mm3 erzielen, womit eine Erhöhung der Genauigkeit bei der Spektroskopie von z. B. antiprotonischem Helium durch die Benützung von cw-Lasern möglich wird. Mit internen Targets in den Speicherringen eröffnen sich völlig neue Perspektiven in der Untersuchung der korrelierten Dynamik in Materie-Antimaterie Stoßvorgängen (Ionisation, Energieverlust) im Subfemtosekundenbereich. Des Weiteren ermöglicht die gleichzeitige Verfügbarkeit kurzlebiger radioaktiver Isotope die Untersuchung deren Kernperipherie (Stichwort Neutronenhalo) mittels der bei der Kaskade in antiprotonischen Atomen entstehenden Röntgenstrahlen.