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SYWS: Neue Erkenntnisse über die biophysikalischen Wirkungen niedriger Strahlendosen
SYWS 1: Neue Erkenntnisse über die biophysikalischen Wirkungen niedriger Strahlendosen (SYWS)
SYWS 1.2: Hauptvortrag
Dienstag, 23. März 2004, 14:30–15:00, HS 129
Berücksichtigung der Strahlenqualität bei der Strahlenrisikoanalyse der Atombombenüberlebenden von Hiroshima und Nagasaki — •W. Rühm, A. M. Kellerer und N. Walsh — Strahlenbiologisches Institut der Ludwigs-Maximilians-Universität, München
Die Atombombenüberlebenden von Hiroshima und Nagasaki waren sowohl locker ionisierender Gammastrahlung als auch dicht ionisierender Neutronenstrahlung ausgesetzt. Kürzlich konnten die im Dosimetriesystem DS86 angenommenen Neutronendosen durch die Messung von neutronen-induzierten Radioisotopen in Proben aus Hiroshima (63Ni in Kupfer und 36Cl in Granit) bestätigt und Vermutungen, die Neutronendosen seien beträchtlich unterschätzt worden, widerlegt werden. Daraus zu schließen, der Beitrag der Neutronen zu den strahleninduzierten gesundheitlichen Spätfolgen sei gering - eine Annahme, die auch den aktuellsten Risikoschätzungen zu Grunde liegt - ist jedoch verfrüht. Es wird hier gezeigt, dass im Einklang mit der Bewertung der relativen biologischen Wirksamkeit von Neutronen durch die ICRP die Neutronenstrahlung insbesondere für oberflächennahe Organe einen beträchtlichen, bisher nicht ausreichend berücksichtigten Beitrag zu den beobachteten strahleninduzierten Spätfolgen liefert.