München 2004 – wissenschaftliches Programm
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UP: Umweltphysik
UP 12: Poster: Satelliten und Anwendungen
UP 12.2: Poster
Dienstag, 23. März 2004, 14:00–16:00, Schellingstr. 3
GOME Observations of OClO in the Arctic — •Sven Kühl, Walburga Wilms-Grabe, Ulrich Platt und Thomas Wagner — Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg
Im polaren Winter, wenn die Temperatur in der Stratosphäre unter einen von der Höhe abhängigen Schwellenwert sinkt, werden besondere Wolken, sogenannte Polar Stratospheric Clouds (PSCs), gebildet. In und an diesen Wolken finden Prozesse statt, durch die Chlor aus seinen Ozon-inerten Reservoire-Substanzen in ozonzerstörende Species (aktives Chlor) überführt wird.
Als Nebenprodukt des durch Chlor katalysierten Ozonabbaus ensteht Chlordioxid (OClO), welches über einen hohen Absorptionsquerschnitt im UV-Bereich verfügt, und somit durch differentielle optische Absorptionsspektroskopie (DOAS) nachgewiesen werden kann. Die OClO-Messungen des Global Ozone Monitoring Experiment(GOME) auf dem Satelliten ERS-2 zeigen die Ausdehnung und den Grad der Chloraktivierung.
Man sieht eine deutlichen Anstieg der OClO-Werte, wenn die Temperatur in einer Höhe von ca. 19 km unter 195 K fällt, was die Schwelle zur Bildung von PSCs ist. In der Arktis führen auch mesoskalige Prozesse, wie z.B. Leewellen, zu einer Chloraktivierung. Die Deaktivierung, also die Rückführung des Chlors in die Reservoir-Substanzen dauert länger in Wintern, in denen es eine starke Denitrifizierung gab.