München 2004 – wissenschaftliches Programm
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UP: Umweltphysik
UP 21: Aerosol und Messtechnik
UP 21.4: Fachvortrag
Dienstag, 23. März 2004, 17:15–17:30, HS 221
Variabliltät leuchtender Nachtwolken: Lidarbeobachtungen und Modellierungen — •Gerd Baumgarten, J. Fiedler, F.-J. Lübken und U. Berger — Leibniz- Institut für Atmosphärenphysik
Das ALOMAR RMR Lidar ist ein aktives Fernerkundungsinstrument zu Untersuchung der arktischen mittleren Atmosphäre während Tag und Nacht. Das Lidar befindet sich in Nord-Norwegen (69∘N,16∘E) in der Nähe der Andoya Rocket Range. In dieser geographischen Breite treten leuchtende Nachtwolken (englisch: NLC = NoctiLucent Clouds) regelmässig von Anfang Juni bis Mitte August auf. Durch die Erkundung von NLC mittels Lidar ist eine quantitative Analyse der entscheidenden Parameter (z.B. Höhe und Helligkeit)möglich. Das Lidar ist bereits seit 1994 in Betrieb und durch technische Erweiterungen werden seit 1997 die NLC kontinuierlich mit hoher Qualität beobachtet. Durch die einzigartigen Fähigkeiten dieses Instruments, optische Sondierungen der mittleren Atmosphäre auch bei vollem Tageslicht durchzuführen zu können, wurden mit dem Lidar erstmals die tageszeitlichen Variationen der - nicht nur bei Nacht erscheinenden - leuchtenden Nachtwolken untersucht. Durch den hohen Automatisierungsgrad des Lidars und die Reproduzierbarkeit der Messungen konnte ein kontinuierlich wachsender mehrjähriger Datensatz zur Beschreibung der saisonalen und jährlichen Abhängigkeiten aufgezeichnet werden. Wir werden insbesondere über die Veränderungen der NLC Eigenschaften von Jahr zu Jahr berichten, die eine deutliche Abnahme der starken, aber nur eine geringe Änderung der schwachen NLC zeigen. Weiterhin werden wir am Beispiel der tageszeitlichen Variation durch den Vergleich mit einem 3-dimensionalen globalen NLC Model die dominanten Prozesse aufzeigen.