München 2004 – wissenschaftliches Programm
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UP: Umweltphysik
UP 4: Satelliten und Anwendungen I
UP 4.7: Fachvortrag
Montag, 22. März 2004, 15:45–16:00, HS 225
Ein neuer Ansatz zur Trennung stratosphärischer und troposphärischer Säulendichten — •Jens Hollwedel, Ulrich Platt und Thomas Wagner — Institut für Umweltphysik, Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 229, 69120 Heidelberg
Mittels der DOAS-Methode lassen sich aus den von GOME gemessenen Spektren Vertikale Säulendichten (VCDs) u.a. von BrO extrahieren. Die Bedeutung von BrO für den stratosphärischen Ozonabbau ist lange bekannt. BrO kann aber auch durch heterogene Reaktionen an den Oberflächen von salzhaltigen Aerosolen, insbesondere über dem einjähren Seeeis, freigesetzt werden, wodurch es zur Brom-Explosion und schliesslich zum troposphärischen Ozonloch im polaren Frühling kommt.
Aus den von 1996 bis 2001 gemessenen schrägen BrO-Säulendichten wird der stratosphärische Anteil geschätzt, so dass die verbleibende Säulendichte im wesentlichen durch die Brom-Explosionsereignisse dominiert wird. Unter Zuhilfenahme von Luftmassenfaktoren, die durch das Heidelberger Strahlungstransfermodell für ein stratosphärisches BrO-Profil gewonnen wurden, wird die BrO-Säule aller Orbits eines Tages für grosse Sonnenzenitwinkel über einen Breitenbereich gemittelt, der auch die polaren Frühlingsereignisse beinhaltet. Der so erhaltene Anteil an der BrO-Säulendichte repräsentiert also den im Vergleich zu den Brom-Explosionsereignissen (Grenzschicht) wenig variablen Anteil und kann von der Gesamtsäule subtrahiert werden.
Die so erhaltenen "troposphärischen" Säulendichten können nun mit anderen Grössen, wie z.B. der Temperatur oder Radar-Signalen, die u.a. zur Detektion von Eisblumen eingesetzt werden, verglichen werden.