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München 2004 – wissenschaftliches Programm

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UP: Umweltphysik

UP 8: Hydrosph
äre und Boden II

UP 8.2: Fachvortrag

Montag, 22. März 2004, 16:45–17:00, HS 020

Unterschiede bei der trockenen Deposition von Radionukliden auf verschiedene Blattgemüsearten — •J. Tschiersch1, T. Shinonaga1 und H. Heuberger21Institut für Strahlenschutz, GSF-Forschungszentrum, 85764 Neuherberg — 2Lehrstuhl für Gemüsebau, TU München Weihenstephan, 85350 Freising

Die Höhe der trockenen Deposition von gasförmigen und partikelgebundenen Radionukliden auf Blattgemüse ist wegen der unterschiedlichen Wuchsform, Oberflächenbeschaffenheit und Blattaufnahme der verschiedenen Spezies mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Um die Variabilität zwischen einzelnen Arten zu quantifizieren, wurde in einer Depositionskammer die Deposition von elementarem, gasförmigem Radiojod und partikelgebundenem Radiocäsium unter homogenen Bedingungen und Kontrolle der relevanten Parameter untersucht. Statistisch gesichert konnte gezeigt werden, dass auf geschlossenen Köpfen wie von Weißkohl und Kopfsalat immer am wenigsten abgelagert wurde, dass bei der Gasdeposition sich die vielen geöffneten Stomata bei Spinat, bei der Partikeldeposition zusätzlich die gekräuselten, rauhen Blätter von Grünkohl und Endivie als effizienzerhöhend erwiesen. Insgesamt wurden Unterschiede im Bereich von einem Faktor 2-9 gefunden, nur bei Weißkohl war bis zu einem Faktor 100 zu messen. Die Abschätzung der Depositionsgeschwindigkeiten ergab, dass die Ablagerung von 131I2 im Mittel etwa eine Größenordnung effektiver als die von partikulärem 134Cs war. Die Verdopplung des Partikeldurchmessers bei sonst gleichem Experimentdesign bewirkte nur eine geringe Erhöhung der Deposition.

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