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DF: Dielektrische Festkörper
DF 4: Gl
äser II (gemeinsam FV DF/DY)
DF 4.11: Vortrag
Dienstag, 9. März 2004, 17:15–17:30, H23
Fragilität niedermolekularer organischer Glasbildner unter Druck — •Andreas Reiser, Gernot Kasper und Siegfried Hunklinger — Kirchhoff-Institut für Physik, Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 227, 69120 Heidelberg
Die Fragilität einer glasbildenden Flüssigkeit ist definiert durch die Steigung bei der Glasübergangstemperatur Tg im Angell-Plot. Sie erlaubt eine Klassifikation in starke bzw. fragile Glasbildner. Stark bedeutet ein Arrheniusverhalten der Relaxationszeit über den gesamten Temperaturbereich T ≥ Tg . Die Relaxationszeit fragiler Glasbildner dagegen zeigt eine stärkere Temperaturabhängigkeit. Wir haben den Einfluss von hohem hydrostatischen Druck auf die Fragilität von typischen organischen Glasbildnern mit dielektrischer Spektroskopie gemessen: Glycerin und meta-Fluoranilin sind Vertreter wasserstoffgebrückter Glasbildner. Glycerin rangiert im Zwischengebiet zwischen stark und fragil, wohingegen meta-Fluoranilin und der Van-der-Waals-Glasbildner Propylencarbonat vom fragilen Typ sind. Im untersuchten Druckbereich (0−600 MPa) zeigen alle drei Glasbildner keine Druckabhängigkeit der Fragilität im Rahmen der Fehlergrenzen von ± 5% .