Regensburg 2004 – wissenschaftliches Programm
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DF: Dielektrische Festkörper
DF 7: Phasenüberg
änge und Spektroskopie
DF 7.2: Vortrag
Donnerstag, 11. März 2004, 15:10–15:30, H11
Zeitliches Verhalten lichtinduzierter Polaronen in oxidischen Kristallen — •Th. Woike1,2, P. Herth1, T. Granzow1, M. Wöhlecke2 und M. Imlau2 — 1Institut für Mineralogie, Zülpicher Str. 49b, 50674 Köln — 2Fachbereich Physik, Universität Osnabrück
In oxidischen Kristallen werden bei Beleuchtung mit kurzen, intensiven Laser-Pulsen Elektronen von energetisch tiefen Niveaus in lokale Zentren angeregt. Wenn diese angeregten Elektronen eine Verzerrung des Kristall-Gitters hervorrufen, die ihrerseits das Elektron an seiner neuen Position stabilisiert, bezeichnet man das Elektron-Deformations-Ensemble als Polaron. In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass für dotierte Kristalle einfache Mehr-Zentren-Modelle zur Beschreibung der zeitlichen Entwicklung der Polaronen nicht greifen. Statt dessen muss auch die räumliche Entfernung zwischen Polaron und tiefer Störstelle berücksichtigt werden. Eine analoge Beschreibung der Anregung und des Zerfalls von Polaronen in undotierten Kristallen, in denen keine tiefen Zentren vorhanden sind, steht bisher noch aus.
In diesem Vortrag wird die Anregung und der Zerfall von Polaronen in undotierten Lithium-Niobat-, Strontium-Barium-Niobat- und Kalium-Niobat-Kristallen vorgestellt und diskutiert. Die Detektion des Verhaltens erfolgt über Messung der durch Polaronen hervorgerufenen lichtinduzierten Absorption nach Anregung des Kristalls mit kurzen, intensiven Laserpulsen. Die zeitliche Entwicklung wird durch Summen von gestreckten Exponentialfunktionen beschrieben, und es wird gezeigt, welche Aussagen sich daraus über die Natur der an diesem Prozess beteiligten tiefen bzw. flachen Energieniveaus gewinnen lassen.