Regensburg 2004 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 18: Postersitzung
M 18.12: Poster
Dienstag, 9. März 2004, 14:30–16:30, Saal C
Berechnung wahrer Teilchengrößenverteilungen aus Schnittbildern — •Jürgen Gegner — SKF GmbH, Werkstoff-Physik, Ernst-Sachs-Str. 5, D-97424 Schweinfurt
Partikelverteilungen innerhalb einer metallischen Matrix, die etwa bei Ausscheidungsreaktionen oder innerer Oxidation entstehen, werden zumeist durch licht- oder rasterelektronenmikroskopische Schliffaufnahmen charakterisiert. Da bei einem solchen Flächenschnitt ein bestimmtes Teilchen im Allgemeinen nicht zentral, sondern an einer beliebigen Position geschnitten wird und die Wahrscheinlichkeit für seine Erfassung mit der Ausdehnung zunimmt, weicht die Größenverteilungen in der Schnittebene von der gesuchten wahren Größenverteilung im Volumen ab. Die notwendige Umrechnung erfordert eine stereologische Analyse. Im vorliegenden Beitrag wird hierfür ein mathematisches Korrekturverfahren abgeleitet und diskutiert. Ein Computerexperiment mit 20000 statistisch verteilten Kugelobjekten, deren Größen einer für natürliche polydisperse Partikelsysteme typischen Lognormalverteilung gehorchen, bestätigt die Anwendbarkeit der Methode. Die Verschiebung der aus dem Flächenschnitt entnommenen Größenverteilung hin zu kleineren Durchmessern wird zutreffend vorhergesagt. Das stereologische Analyseverfahren wird exemplarisch auf ein diskontinuierliches Dualphasengefüge angewandt.