Regensburg 2004 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 5: Elektronische Eigenschaften
M 5.4: Vortrag
Montag, 8. März 2004, 12:30–12:45, H4
Oktaederverkippung in ACu3Ru4O12 (A=Na, Ca, Sr, La, Nd) — •Udo Schwingenschlögl, Volker Eyert und Ulrich Eckern — Theoretische Physik II, Institut für Physik, Universität Augsburg, 86135 Augsburg
Wir haben die elektronischen Eigenschaften der perovskit-artigen Verbindungen ACu3Ru4O12 (A=Na, Ca, Sr, La, Nd) anhand von Bandstrukturrechnungen basierend auf der Dichtefunktionaltheorie und der lokalen Dichtenäherung untersucht [1]. Die elektronische Struktur dieser Materialien wird in erheblichem Maß von kovalenten Bindungsanteilen zwischen Übergangsmetal d- und Sauerstoff p-Zuständen beeinflusst. Insbesondere ist die charakteristische Verkippung der RuO6 Oktaeder auf starke Cu-O Hybridisierung zurückzuführen. Im Gegensatz dazu werden sowohl die Ru-O als auch die A-O Bindungslängen durch das Verkippen der Oktaeder kaum beeinflusst. Die beobachteten ungewöhnlich kleinen A-O Bindungsabstände und damit das Fehlschlagen des Bond-Valence Modells sind eine Folge der im Vergleich zu den Cu-O Bindungen nur schwachen A-O Hybridisierung. Unsere Ergebnisse erlauben ein besseres Verständnis der Oktaederverkippung als universellen Mechanismus der Optimierung von Bindungsabständen in perovskit-artigen Materialien. Gerade bei der Suche nach neuartigen Materialeigenschaften ist dies wegen der Auswirkungen der strukturellen Verzerrung auf die physikalischen Eigenschaften von speziellem Interesse.
[1] U. Schwingenschlögl, V. Eyert, and U. Eckern, Chem. Phys. Lett. 370, 719 (2003)