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M: Metallphysik
M 7: Glasdynamik
M 7.4: Vortrag
Montag, 8. März 2004, 15:30–15:45, H16
Mechanische Spektroskopie am amorphen ZrAlCu-System - Hinweise auf einen „excess wing“ in metallischen Gläsern — •Peter Rösner, Susanne Schneider und Konrad Samwer — I. Physikalisches Institut, Georg-August-Universität Göttingen, Tammann-Str. 1, 37077 Göttingen
Mit dem Doppel-Paddel-Oszillator (DPO) als Substrat wurden mechanische Eigenschaften von aus der Gasphase kokondensierten, dünnen Schichten des amorphen, metallischen Glases ZrAlCu untersucht. Dazu wurde der DPO bei einer Frequenz von 5400 Hz in seiner antisymmetrischen Torsionsmode angeregt und temperaturabhängig der Einfluss der Schicht auf die Eigenfrequenz und und die Dämpfung gemessen.
Aus den Daten lässt sich die innere Reibung und der komplexe Schermodul der Schichten bestimmen. Der Verlustmodul kann bei Temperaturen oberhalb des Glasübergangs durch eine Havriliak-Negami-Funktion mit einer Vogel-Fulcher-Tammann abhängigen Relaxationszeit beschrieben werden. In der Nähe des Glasübergangs in Richtung tiefere Temperaturen zeigt sich ein klares Abweichen der Messwerte von dieser Funktion. Dies könnte auf die Existenz eines „excess wing“ auch in metallischen Gläsern hinweisen, was die These stützen würde, dass es sich hierbei um eine universelle Glaseigenschaft handelt. Jedenfalls sind die Messdaten sehr ähnlich solchen, die durch dielektrische Spektroskopie in vielen anderen amorphen Materialien beobachtet wurden.
Die Arbeit wird von der DFG im Rahmen des GRK 782 und des SFB 602 Projekt B8 gefördert. Der Dank der Autoren gilt insbesondere P. Lunkenheimer und A. Loidl für viele hilfreiche Diskussionsbeiträge.