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O: Oberflächenphysik
O 17: Elektronische Struktur (Experiment und Theorie) II
O 17.2: Vortrag
Dienstag, 9. März 2004, 11:30–11:45, H36
Temperaturabhängige Untersuchung des Cr(001)-Oberflächenzustands mittels SP-STM/STS — •Torben Hänke, Stefan Krause, Robert Ravlić, Matthias Bode und Roland Wiesendanger — Institut für Angewandte Physik, Universität Hamburg, Jungiusstraße 11, 20355 Hamburg
Die magnetische Struktur der Cr(001)-Oberfläche läßt sich durch den topologischen Antiferromagnetismus beschreiben, d.h. Terrassen, die durch monoatomare Stufen getrennt sind, weisen eine alternierende Magnetisierung auf. Typisch für eine solche bcc(001)-Oberfläche ist ein spinpolarisierter dz2-artiger Oberflächenzustand nahe der Fermi-Kante [1]. Bei Raumtemperatur zeigt spinpolarisierte Rastertunnelspektroskopie auf benachbarten Terrassen gemäß dieser Interpretation eine alternierende Peak-Höhe dieses Zustands [2]. Demgegenüber steht eine STS-Untersuchung bei 4,2 K [3], in der eine scharfe Resonanz 26 meV oberhalb der Fermi-Kante beobachtet wird. Diese Resonanz des Spektrums wird als orbitale Kondo-Resonanz (TK = 180 K), hervorgerufen durch die Bildung eines orbitalen Singlet-Zustandes, erklärt. Dieser Zustand entsteht aus dem virtuellen Übergang zwischen dxy und dyz Oberflächenzuständen über Hybridisierung mit dem sp-Band. In diesem Beitrag wurde der Oberflächenzustand mittels SP-STM/STS bei Temperaturen von 20-300 K untersucht, und die Ergebnisse werden im Hinblick auf die verschiedenen Interpretationen diskutiert.
[1] J. A. Stroscio et al., Phys. Rev. Lett. 75 2960 (1995).
[2] M. Kleiber et al., Phys. Rev. Lett. 85 4606 (2000).
[3] O. Yu. Kolesnychenko et al., Nature 415 507 (2002).