Regensburg 2004 – wissenschaftliches Programm
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VA: Vakuumphysik und Vakuumtechnik
VA 3: Geschichte und Entwicklung der Vakuumphysik
VA 3.1: Hauptvortrag
Montag, 8. März 2004, 14:30–15:10, H47
350 Jahre Otto von Guerickes Regensburger Experimente - Beginn der Vakuumphysik und Begründung der Lehre vom Luftdruck — •Peter Streitenberger1 und Ditmar Schneider2 — 1Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Experimentelle Physik, PF 4120, D-39016 Magdeburg — 2Guericke-Forschungsarchiv, Otto-von-Guericke-Gesellschaft e. V. Magdeburg, Zschokkestrasse 32, D-39104 Magdeburg
Aus Anlass des 350jährigen Jubiläums der ersten öffentlichen Demonstration der Vakuumexperimente Otto von Guerickes während des Reichstages zu Regensburg 1654 würdigt der vorliegende Beitrag die überragende Bedeutung Guerickes für die Herausbildung der auf der experimentellen Methode basierenden Neuen Wissenschaft im 17. Jahrhundert. Guericke gilt unbestritten als Erfinder der Vakuum-Luftpumpe und hervorragender Experimentator, der durch seine publikumswirksamen Experimente eindrucksvoll die Wirkungen des atmosphärischen Luftdrucks demonstrierte. Weniger bekannt sind dagegen seine physikalisch-interpretatorischen Leistungen, ohne die er nicht unabhängig zur Lehre vom Luftdruck gelangt wäre. Im Beitrag wird daher gezeigt, dass Guericke durch eine Reihe subtiler Vakuumexperimente und deren physikalische Deutung sowie nicht zuletzt durch seine Berechnung der Druckkräfte der Luft wichtige Beiträge zum physikalischen und begrifflichen Verständnis der Hydrostatik der Gase und damit auch zur Ideen- und Begriffsentwicklung der Physik insgesamt erbracht hat.