Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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AKE: Energie
AKE 2: Kohle und Kernenergie
AKE 2.1: Hauptvortrag
Dienstag, 8. März 2005, 10:45–11:30, TU FT131
Stromerzeugung ohne CO2-Ausstoss in die Erdatmosphäre — •Axel Kranzmann — Bundesanstalt für Materialforschung und " -prüfung, D-12205 Berlin
In Deutschland betrug im Jahr 2002 das Gesamtstromaufkommen 588 Mrd. kWh. Davon wurden 45 Mrd. kWh oder 7,65% durch größtenteils regenerative Primärenergien wie Wasserkraft (23,9 kWh), Wind (16,8 kWh), Biomasse und Müll (4,2 kWh) sowie Photovoltaik (0,1 kWh) erzeugt. Die eingesetzten kohlenstoffhaltigen Primärenergieträger waren zu 27,4% Braunkohle, zu 23,2% Steinkohle und zu 9,3% Erdgas. Die Umwandlung dieser Primärenergieträger zu Strom bedeutet die Erzeugung von Kohlendioxid (366 Mio. t in 2001 von insgesamt 873 Mio. t). Ohne kohlenstoffhaltige Primärenergieträger ist die Versorgung mit Elektrizität auch in den nächsten 50 Jahren wahrscheinlich nicht möglich. Da CO2 gemäß den Modellen der Klimaforschung das Klima nachhaltig beeinflussen könnte, konzentrieren sich weltweit F&E-Programme zur Entwicklung der Energieerzeugungstechnologie auf die Reduzierung des CO2-Ausstosses von Kraftwerksanlagen. Da Kraftwerke große und lokalisierte CO2-Quellen sind, liegt es nahe, nicht vermeidbares CO2 nicht in die Atmosphäre zu entlassen, sondern abzuscheiden und in Speichern zu lagern. Diese Ziele werden zum Beispiel in den Energieprogrammen der USA, im Vereinigten Königreich, Deutschland und Norwegen verfolgt. In Deutschland wurde dazu das COORETEC-Programm entworfen. Mögliche technologische Schritte sollen vorgestellt und einige offene technisch-wissenschaftliche Fragen diskutiert werden. Dazu gehören neue Hochtemperaturwerkstoffe, welche die Steigerung des Umwandlungswirkungsgrades in Turbomaschinen ermöglichen, oder Lufttrenntechnologien, welche „Oxyfuelprozesse“ kommerziell nutzbar machen.