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AKPHIL: Philosophie der Physik
AKPHIL 4: Quantentheorie und Wirklichkeit
AKPHIL 4.7: Fachvortrag
Mittwoch, 9. März 2005, 15:15–15:45, TU TC6
Neo-Kopenhagener Elemente der Realität — •Fink Helmut — Institut für Theoretische Physik I, Universität Erlangen-Nürnberg, Staudtstr. 7, 91058 Erlangen
Der lokale Realismus ist tot. An der Todesursache Quantenkorrelationen besteht kein Zweifel. Das Erbe ist jedoch noch immer umstritten: Soll die Lokalität zugunsten des Realismus zurücktreten oder umgekehrt? Diese Frage erscheint in neuem Licht, wenn die Unlösbarkeit des sogenannten Quantenmessproblems berücksichtigt und die Beschreibung von Präparier- und Registrieranordnungen durch klassische Observablen (etwa Zeigerobservablen) von Anfang an vorausgesetzt wird. Die Werte dieser Observablen können dann als Elemente der Realität betrachtet werden, wenngleich das hinreichende Realitätskriterium von EPR auf sie nicht anwendbar ist. Die resultierende Interpretation verschränkter Quantenzustände dient als Präzisierung Kopenhagener Folklore und kann sowohl am einzelnen Quantenobjekt als auch im Ensemblebild erläutert werden. Dies ermöglicht den Vergleich mit der an Eigenschaftszuschreibungen für Einzelobjekte interessierten quantenlogischen Tradition einerseits und einer rein statistischen Sicht der Quantentheorie andererseits.