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EP: Extraterrestrische Physik
EP 14: Mars I
EP 14.2: Vortrag
Dienstag, 8. März 2005, 17:15–17:30, TU BH349
Versteckst sich Eis unter dem Staubmantel in Terra Arabia? — •Jörn Helbert1 und Johannes Benkhoff2,1 — 1Institut für Planetenforschung — 2RSSD ESTEC
Für lange Zeit galt der Mars als trockener und kalter Planet, auf dem Wasser an der Oberfläche nur in der sehr frühen Phase eine Rolle spielte. Doch in den letzten Jahren hat sich dieses Bild deutlich gewandelt. Spätestens seit den Daten des Gamma- und Neutronenspektrometer auf Mars Odyssey, wissen wir, dass es mehr Wasser im Marsboden gibt als angenommen. Besonders der regional hohe Wasseranteil in niedrigen Breiten scheint dabei bisherigen Modellen zu widersprechen. Wir haben uns intensiver mit der Terra Arabia Region beschäftigt. In dieser Region knapp nördlich des Äquators zeigen die Daten des Gamma- und Neutronenspektrometer auf Mars Odyssey einen Wasseranteil von bis zu 10wt% in einer Tiefe von 10-20cm. Gleichzeitig misst das Planetary Fourier Spectrometer auf Mars Express eine deutliche Erhöhung des Wasseranteils in der Atmosphäre in den ersten Kilometern über der Oberfläche. Wir werden zeigen, dass eine Anreicherung von Bodeneis in geringer Tiefe diese beiden Beobachtungen erklären könnte. Das Eis ist vermutlich ein Überbleibsel der letzten Eiszeit auf dem Mars sein und wäre für mehrere 100000 Jahre stabil. Diese Zeitskalen entsprechen den Klimazyklen auf den Mars, wie sie sich aus Modellierungen der Bewegung der Rotationsachse, aber auch aus Schichtstrukturen im Polareis ableiten lassen.