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GP: Geschichte der Physik
GP 7: Geschichte der Physik IV
GP 7.3: Vortrag
Dienstag, 8. März 2005, 14:50–15:15, TU H3024
Die elektronenmikroskopische Untersuchung von Mondstaub als Beispiel für das Zusammenspiel von visuellen Praktiken und der Organisation von Wissen — •Falk Müller — Johann Wolfgang Goethe-Universität, Historisches Seminar - Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte, Grüneburgplatz 1, 60629 Frankfurt am Main
1970 und 1972 wurden durch die unbemannten sowjetischen Missionen Luna 16 und 20 erstmals auch sozialistische Mondproben auf die Erde zurückgebracht. Winzige Mengen des Mondstaubs gelangten auch in die DDR und wurden dort am Institut für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie einer umfassenden Analyse unterzogen. Deren Ziel ging allerdings weit über eine routinierte Untersuchung eines etwas anderen Materials hinaus. In einem speziell entwickelten „Methodensystem“ sollten die verschiedenen Arbeitsgruppen des Instituts zusammenarbeiten und die dort eingesetzten Verfahren im Rahmen der gemeinsamen Analyse aufeinander abgestimmt werden. Die Präsentation eines möglichst umfassenden Bildes des Materials war also verbunden mit einer aufwendigen Organisation verschiedener Wissensformen und -praktiken. In meinem Vortrag interessiert mich neben dem Einsatz und der Kombination von unterschiedlichen visuellen Darstellungsformen vor allem die von dem Institutsdirektor Heinz Bethge intendierte forschungspolitische Einordnung des Gesamtprojektes.