Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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GR: Gravitation und Relativitätstheorie
GR 15: Experimentelle Tests
GR 15.6: Vortrag
Dienstag, 8. März 2005, 15:15–15:30, TU BH262
Ein verbessertes Michelson-Morley-Experiment mit kryogenen optischen Resonatoren und einem Präzisionsdrehtisch — •Sven Herrmann1, Alexander Senger1, Evgeny Kovalchuk1, Holger Müller2 und Achim Peters1 — 1Institut für Physik, Humboldt Universität zu Berlin, Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin — 2Physics Department, Stanford University, Stanford CA, 94305
Das Michelson-Morley-Experiment stellt seit jeher einen der wichtigsten Prüfsteine der speziellen Relativitätstheorie dar. Seit seiner ersten Durchführung 1881 wurde die Messgenauigkeit stetig weiter verbessert. Gegenwärtig kann eine Anistropie der Lichtgeschwindigkeit mit Δ c/c = (2,6 ± 1,7) 10−15 ausgeschlossen werden. Dieses Limit stammt aus einer von uns durchgeführten Messung, bei der die Frequenzen zweier Nd:YAG-Laser, stabilisiert auf durch die Erdrotation gedrehte Hoch-Finesse-Resonatoren,über ein Jahr hinweg miteinander verglichen wurden (H. Müller et al., PRL 91:020401 (2003)).
In diesem Beitrag präsentieren wir nun eine verbesserte Version des Experiments, welche eine Steigerung der Genauigkeit um mindestens 1 Größenordnung ermöglichen sollte. Dieser Fortschritt beruht vor allem auf dem Einsatz eines Drehtisches zur aktiven Rotation des Aufbaus. Weitere Verbesserungen, u.a. der Einsatz von Resonatoren höherer Finesse, lassen eine zusätzliche Steigerung der Genauigkeit erwarten.
Es werden erste Ergebnisse der neuen Messungen mit einem Drehtisch präsentiert und der Einfluss der verschiedenen mit der Drehung einhergehenden systematischen Effekte wird diskutiert.