Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 36: Hauptvortr
äge
HK 36.2: Hauptvortrag
Mittwoch, 9. März 2005, 10:45–11:15, TU MA001
Effektive Feldtheorie und die Schnittstelle zur Gitter QCD — •Thomas Hemmert — Physik Department T39, TU Muenchen
Die Theorie der Quantenchromodynamik (QCD) beschreibt nach unserem gegenwärtigen Kenntnisstand alle beobachteten Phänomene der starken Wechselwirkung der Materie. Während die QCD bei großem Impulsübertrag auch quantitativ mit hoher Genauigkeit getestet werden konnte, ist sie bei niedrigen Energien auf Grund der starken, nicht-linearen Wechselwirkungen sehr komplex. Für die theoretische Behandlung der QCD in diesem Regime existieren zwei systematische Zugänge: Gitter-QCD Simulationen und (chirale) effektive Feldtheorie (ChEFT).
In diesem Vortrag werde ich im ersten Teil auf die Grundlagen der ChEFT sowie deren Zusammenhang mit der QCD eingehen und den aktuellen Status der ChEFT für Baryonen skizzieren. In einem zweiten Teil diskutiere ich aktuelle Beispiele für die Anwendungen von effektiver Feldtheorie auf das Problem der Quark-Massenabhängigkeit von Baryonobservablen. Diese Anwendung von ChEFTs hat in den letzten 2 Jahren sehr stark an Bedeutung gewonnen, da aktuelle Simulationen von Baryoneigenschaften im Rahmen der Gitter QCD inzwischen in den Quark-Massenbereich vorgestossen sind, in dem auch die ChEFT gültig ist. Mit Hilfe der ChEFT bietet sich daher nun die Möglichkeit, die Simulationsergebnisse der Gitter QCD zu den physikalischen Quarkmassen hin zu extrapolieren und diese nun direkt mit experimentellen Messungen zu vergleichen.