Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 9: Symposium Complex Metallic Alloys II
M 9.1: Vortrag
Freitag, 4. März 2005, 15:15–15:30, TU H1058
Prinzipien der Strukturbildung in kondensierter komplexer Materie — •P. Häussler, J. Barzola-Quiquia, W. Rauchhaupt, M. Stiehler und D. Hauschild — TU Chemnitz, Institut für Physik, 09107 Chemnitz
In ungeordneten Systemen zeigt sich immer deutlicher, dass räumlich begrenzte, sphärisch-periodische Anordnungen der Atome um jedes Aufatom existieren (Spiegelsphären statt Spiegelebenen wie im Kristall). Diese sphärisch-periodische Ordnung (SPO) bildet sich durch eine sich selbst organisierende Optimierung einer Resonanz zwischen den Valenzelektronen als Ganzem und der sich bildenden statischen Struktur. SPO ist somit das Ergebnis eines globalen Ordnungsmechanismus, der die lokale Quantenchemie ergänzt. Es wurde dabei registriert, dass SPO sowohl bei flüssigen und amorphen metallischen Systemen, aber auch Halbleitern, Isolatoren, Quasikristallen, 1/2Heusler-Legierungen und ionisch gebundenen Systemen auftritt. Verschiedentlich treten Winkelkorrelationen als weiteres resonanz-induziertes Ordnungsphänomen auf. Ob ein System elektrisch leitend ist, hängt von der Stärke der Resonanzen ab, da sich, korreliert mit diesen, eine Energielücke an der Fermikante bildet (Peierls-artig).
Es werden im Vortrag die bis heute bekannten verschiedenen Szenarien der Optimierung der Resonanzen vorgestellt. Da flüssige und amorphe Systeme die Prekursoren für Kristalle sind, sind die beschriebenen Mechanismen von grundsätzlicher Bedeutung.