Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 32: Scattering and Energy Transfer
MO 32.4: Vortrag
Montag, 7. März 2005, 11:30–11:45, HU 2097
Hochauflösende Messungen der Energieabhängigkeit der Dissoziativen Rekombination von HD+ — •H. Buhr1, S. Altevogt1, V. Andrianarijaona1, L. Lammich1, M. Lestinsky1, M. Motsch1, Y. Nevo2, D. A. Orlov1, H. B. Pedersen1, D. Schwalm1, F. Sprenger1, U. Waigel1, D. Zajfman1,2 und A. Wolf1 — 1MPI für Kernphysik, Heidelberg — 2Weizmann Institute of Science, Rehovot
Dissoziative Rekombination (DR), der Einfang eines Elektrons durch ein Molekülion mit folgender Dissoziation des Moleküls, kann besonders gut an Speicherringen wie dem TSR am MPI für Kernphysik in Heidelberg untersucht werden. Dort können MeV-Molekülionenstrahlen mit einem Elektronenstrahl von sehr genau definierbarer Relativenergie überlagert werden. Die entstehenden neutralen Fragmente werden mit einem Halbleiterzähler detektiert und so ein Spektrum der Raten über die Energie gemessen. Dank einer flüssigstickstoffgekühlten Photokathode [1] liegt die Temperatur des Elektronenstrahls und damit die Auflösung des Spektrums bei ca. 0.5 meV.
Das infrarotaktive HD+ kühlt innerhalb weniger 100 ms auf den Vibrationsgrundzustand, was Vergleiche mit der Theorie vereinfacht, da so nur Rotationsanregungen berücksichtigt werden müssen. Es weist in dem nun zugänglichen Bereich des Spektrums interessante Strukturen auf und ist als einfachstes Molekül Gegenstand besonderer theoretischer Bemühungen. Ziel ist es, durch Vergleich mit Rechnungen gemessene Strukturen bestimmten Rotationszuständen oder Rydbergzuständen des Moleküls zuzuordnen, um so mehr über den DR-Prozess zu lernen.
[1] D. A. Orlov et al, NIM A 532 (2004) 418