Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P 8: Niedertemperaturplasmen / Plasmatechnologie 4
P 8.1: Fachvortrag
Samstag, 5. März 2005, 08:30–09:00, HU 3038
Biokompatible Schichten mittels Plasmapolymerisation — •Dirk Hegemann, Dawn Balazs und Armin Fischer — EMPA Materials Science and Technology, Lerchenfeldstrasse 5, CH-9014 St.Gallen
Biokompatibilität umfasst die Verträglichkeit zwischen Materialien und lebenden Organismen, wodurch der Grenzfläche eine grosse Bedeutung zukommt. Diese wiederum kann mittels Plasmapolymerisation durch die Abscheidung nanoskaliger, dünner Schichten gezielt modifiziert werden. Die Schichteigenschaften hängen dabei von der Art der Prozessgase (Monomere und Trägergase), der Geometrie des Reaktors, dem Leistungseintrag, den Gasflüssen und dem Druck (1..100 Pa) ab. Aus den Abscheideraten kann die Aktivierungsenergie für Plasmapolymerisationsprozesse bestimmt werden. Bei einem Energieeintrag unterhalb dieser Aktivierungsenergie lassen sich monomere Ausgangsverbindungen weitestgehend erhalten, wodurch z.B. quellfähige PEO-ähnliche Schichten abgeschieden werden können. Mit zunehmendem Energieeintrag ins Plasma lässt sich der Erhalt funktioneller Gruppen, wie z.B. Methylgruppen in Siloxanschichten, reduzieren, wodurch die Oberflächenenergie über einen weiten Bereich eingestellt und ihr Einfluss auf Proteinadsorption untersucht werden kann. Durch Plasma-Copolymerisation können gesputterte Silbercluster in einem Prozessschritt in eine polymere Matrix eingebaut werden, wodurch die antibakterielle Wirkung herausgelöster Silberionen mit weiteren Funktionalitäten kombiniert werden kann, was für Medizinaltextilien von grossem Interesse ist.