Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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ST: Strahlen- und Medizinphysik
ST 6: Strahlenphysik: Retrospektive Strahlendosimetrie I
ST 6.2: Fachvortrag
Dienstag, 8. März 2005, 17:00–17:15, TU HL1
41Ca in Zahnschmelz - ein biologisches „Dosimeter“ für Neutronen — •G. Rugel1,2, S.D. Egbert3, A.M. Kellerer2, T. Faestermann1, K. Knie1, G. Korschinek1, H.-J. Maier4, N. Nakamura5, W. Rühm2 und A. Wallner1,2 — 1Technische Universität München, Fakultät für Physik — 2LMU München, Strahlenbiologisches Institut — 3SAIC, San Diego, USA — 4Sektion Physik der LMU München — 5Dep. of Genetics, RERF, Hiroshima, Japan
Die Messung langlebiger Radionuklide, die in Proben aus Hiroshima und Nagasaki durch Neutronen der Atombomben-Explosionen produziert wurden, ermöglicht es, die damaligen Neutronenfluenzen auch heute noch zu rekonstruieren. Dazu werden am Beschleunigerlabor in Garching derzeit u.a. Messungen durchgeführt, die zeigen sollen, inwieweit das Radioisotop 41Ca (T1/2 = 103 000 a) zusätzliche Informationen liefern kann. Zusammen mit ESR Messungen an Zahnschmelz zur Bestimmung der Gammastrahlungsdosen erlaubt der zusätzliche Nachweis von 41Ca darin erstmals eine Charakterisierung des gemischten Neutronen- und Gammafeldes in Hiroshima im selben biologischen Material. 41Ca wurde durch Einfang thermischer Neutronen an natürlichem 40Ca erzeugt. Erste Messungen, die mit der Methode der Beschleuniger-Massenspektrometrie sowie die verwendete Nachweismethode werden diskutiert. Die Ergebnisse werden verglichen mit 41Ca in Zahnproben von Überlebenden, die keiner wesentlichen Neutronenfluenz ausgesetzt gewesen waren. Zudem werden erste Neutronen-Transportrechnungen beschrieben, mit denen 41Ca im Zahnschmelz einiger Überlebenden unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren abgeschätzt wurde. Berücksichtigung