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SYKE: Klima und Energie
SYKE 1: Klima und Energie
SYKE 1.4: Hauptvortrag
Dienstag, 8. März 2005, 16:00–16:45, TU HFT101
Klimawandel im Industriezeitalter – Beobachtungsindizien und Ursachen — •Christian-D. Schönwiese — Institut für Meteorologie und Geophysik, Universität Frankfurt, D-60054 Frankfurt
Die im Industriezeitalter beobachtete globale Erwärmung steht im deutlichen Gegensatz zum relativ stabilen Klima in den Jahrtausenden davor. Sie wird von einer stratosphärischen Abkühlung begleitet, zeigt jedoch ausgeprägte regionale und jahreszeitliche Besonderheiten. Dies gilt in noch höherem Maß für die Veränderungen des Niederschlags. In Deutschland ist vor allem die winterliche Temperatur- und Niederschlagszunahme ausgeprägt, was mit einer erhöhten Neigung zu Starkniederschlägen und entsprechenden Hochwasserereignissen verbunden ist. Im Sommer besteht dagegen, trotz gelegentlicher Hochwasserepisoden, eher ein Trend zu warm-trockeneren Gegebenheiten. Der extreme Hitzesommer 2003 war dafür ein drastisches Beispiel.
Bei der Ursachendiskussion stehen sich natürliche Mechanismen wie Sonnen- und Vulkanaktivität, einschließlich atmosphärisch-ozeanischer Zirkulationsphänomene wie El Nino, und anthropogene Einflüsse wie die Treibhausgaswirkung und Aerosoleffekte gegenüber. Physikalische Modellrechnungen und statistische Abschätzungen anhand der Beobachtungsindizien zeigen, dass der Klimafaktor Mensch bereits jetzt dominiert. Dieser Nachweis gelingt am überzeugendsten anhand des Langfristtrends der bodennahen großräumig gemittelten Lufttemperatur, gilt aber möglicherweise auch für Extremereignisse.