Berlin 2005 – wissenschaftliches Programm
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UP: Umweltphysik
UP 14: Klima und Atmosph
äre
UP 14.6: Fachvortrag
Mittwoch, 9. März 2005, 15:00–15:15, TU HFT101
Synchronbewegungen im Klimarecord der instrumentellen Periode: Implikationen — •Peter Carl — Projekt Klimadynamik, Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin
Mittels univariater Analyse und multivariater Synthese der Jahreswerte repräsentativer Zeitreihen des Klimasystems werden vier Synchronisationstypen identifiziert, die die Hypothese zulassen, das System ’arbeite’ bereits in einem (prä-) chaotischen ’Betriebsregime’ auf globaler räumlicher Skala und mit Zeitskalen bis zu Jahrhunderten. Neben der üblichen Korrelation im Zeitbereich, die im untersuchten Zeitfenster 1870-1997 nur episodisch auftritt, sind dies die Synchronisation von Einhüllenden der Amplitude, ’interdomain’-Synchronbewegungen zwischen Phase und Frequenz sowie rationale Verhältnisse von sowohl Träger- als auch Modulationsfrequenz unterschiedlicher freier Oszillatoren. Die klare Ausprägung des solaren Signals in diesen Untersuchungen steht nicht im Widerspruch zur Hypothese anthropogener Klimaänderung, wenn man den Hinweis auf ein dynamisch hoch angeregtes Klimaregime akzeptiert. Es ergibt sich im Gegenteil die paradoxe Situation, daß relativ schwache Schwankungen der Einstrahlung sich umso deutlicher aufprägen sollten, je mehr etwa die menschliche Aktivität das System thermisch ’anregt’. Es werden eine ”chaos control” Hypothese zum Verständnis der Dynamik des Klimasystems und seiner Veränderungen präsentiert und sowohl ihre qualitativen Implikationen als auch praktische Konsequenzen diskutiert, die sich gegenüber der verbreiteten ”Quasi-Gleichgewichts”-Hypothese zum Klimawandel ergeben.