Frankfurt 2006 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 52: Cold molecules I
MO 52.2: Vortrag
Donnerstag, 16. März 2006, 11:10–11:25, H10
Wege zur Manipulation der schwellnahen Photodissoziation von SO2 in kaltes SO und O — •S. Jung, E. Tiemann und Ch. Lisdat — Institut für Quantenoptik, Universität Hannover, Welfengarten 1, 30167 Hannover
Aus kalten SO2 Molekülen können durch Anregung eines prädissoziierenden Zustandes kalte Fragmente SO und O erzeugt werden [1]. Beide Fragmente liegen im elektronische Grundzustand vor. Die Überschussenergien der bei der Dissoziation entstehenden Fragmente liegen im Bereich weniger 100 mK. Findet der Dissoziationsprozess in elektrischen Feldern statt, so verursacht der Starkeffekt eine Verschiebung der Energieniveaus der einzelnen Spezies. Durch geeignete Wahl des elektrischen Feldes können die Überschussenergien variiert und so auch zu null gebracht werden. Den Starkeffekt und damit das Dipolmoment des C 1B2 Zustandes haben wir experimentell ermittelt. Der Starkeffekt des SO ist bekannt und der des Sauerstoffs ist vernachlässigbar klein. Die Messergebnisse erlauben eine Vorhersage zur Variation der Überschussenergien und sollen in dem Beitrag diskutiert werden. In unserem Experiment wird ein geschwindigkeits- und rotationsgekühlter SO2 Molekülstrahl durch adiabatische Expansion ins Vakuum erzeugt. Moleküle in einem schwachfeldsuchendem Zustand werden mit einer Kette von inhomogenen elektrischen Feldern abgebremst und sollen zum Stillstand gebracht werden, um sie dann in einer elektrostatischen Falle zu fangen. Die mit dieser Methode erzeugten kalten und quantenzustandsselektierten Molekülen sollen dann photodissoziiert werden.
[1] S. Becker et al. Chem. Phys. Lett. 208, 15, 1993.