Frankfurt 2006 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 60: Poster: Various Topics
MO 60.2: Poster
Donnerstag, 16. März 2006, 16:30–18:30, Labsaal
Elektronendichroismus — •André H. Zimnol und G. Friedrich Hanne — Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Physikalisches Institut, Wilhelm-Klemm-Str. 10, 48149 Münster
Die unterschiedliche Abschwächung longitudinal spinpolarisierter Elektronen nach Transmission durch in der Gasphase vorliegende chirale Moleküle wird als Elektronendichroismus bezeichnet. Theoretische Rechnungen mit einfachen Modellmolekülen sagen eine Transmissionsasymmetrie in der Grössenordnung 1·10−4 voraus, wobei in den Modellen die Spin-Bahn-Wechselwirkung als Ursache angenommen wird. Untersuchungen von Mayer, Nolting und Kessler [1] bestätigen den Effekt, die leichte Substanz Kampfer C10H16O weist im Gegensatz zu der bromierten Form praktisch keinen Elektronendichroismus auf. Messungen an Verbindungen mit Atomen zunehmender Ordnungszahl zeigen allerdings nicht den erwarteten Anstieg im Asymmetriesignal, wie es augfrund der Wechselwirkung zu erwarten ist. Für eine genauere Analyse des Elektronendichroismus ist die verwendete Apparatur bezüglich der Nachweisgrenze optimiert worden. Kampfer sowie andere leichte Verbindungen, unter anderem Alkohole, werden hinsichtlich einer Transmissionsasymmetrie untersucht.
[1] S Mayer, C Nolting and J Kessler, Electron scattering from chiral molecules, J. Phys. B: At. Mol. Opt. Phys. 29 (1996) pp 3497-3511