Frankfurt 2006 – wissenschaftliches Programm
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Q: Quantenoptik und Photonik
Q 16: Quanteneffekte II
Q 16.2: Vortrag
Montag, 13. März 2006, 17:15–17:30, HII
Ein Stern-Gerlach Experiment für langsames Licht — •Leon Karpa und Martin Weitz — Physikalisches Institut der Universität Tübingen, Auf der Morgenstelle 14, D 72076 Tübingen
Der Effekt der elektromagnetisch induzierten Transparenz ermöglicht die Transmission von Licht durch dichte atomare Medien aufgrund quantenmechanischer Interferenz der Absorptionsamplituden. In solchermaßen präparierten Medien wurden interessante Phänomene, wie eine extreme Reduktion der Gruppengeschwindigkeit, beobachtet. Mit der langsamen Lichtausbreitung können Quasiteilchen, die sogenannten Dunkelzustands-Polaritonen, assoziiert werden, welche eine Überlagerung von einer photonischen und einer atomaren Spinwellen-Komponente darstellen.
Es soll über Messungen berichtet werden in denen Licht, welches eine Rubidium-Gaszelle unter Bedingungen der elektromagnetisch induzierten Transparenz passiert, durch einen schwachen Magnetfeld-Gradienten abgelenkt wird. Der beobachtete Ablenkungswinkel ist proportional zur Zeit, welche ein Lichtpuls benötigt um die Zelle zu passieren. Die Ergebnisse können unter der Annahme der Existenz eines effektiven magnetischen Dipolmoments der Dunkelzustands-Polaritonen erklärt werden. Dies wird auf die Spinwellenkompomente der Quasiteilchen zurückgeführt. Das Experiment kann als ein Stern-Gerlach Experiment für Dunkelzustands-Polaritonen aufgefasst werden.