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EP: Extraterrestrische Physik
EP 1: Erdatmosph
äre und Klima
EP 1.5: Fachvortrag
Montag, 13. März 2006, 15:15–15:30, B
Beeinflussen Meteorstaubpartikel die Rückstreuung von Radarsignalen an Meteorspuren? — •Werner Singer1, Luis M. Valle2, Jens Fiedler1 und Ralph Latteck1 — 1Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik, Schlossstr. 6, 18225 Kühlungsborn — 2Chalmers University of Technology, 41260 Goteborg, Sweden
In die Erdatmosphäre einfallende Meteoroide verdampfen infolge Reibungswärme und erzeugen Ionisationsspuren (Meteore) zwischen etwa 75 km und 120 km, die mit VHF-Radarsignalen geortet werden können. Die Abklingzeit der Echos ist durch die ambipolare Diffusion bestimmt. Modellstudien haben den Einfluss von neutralem/positiv geladenem Staub auf die Diffusion von Meteorspuren untersucht (schwache Meteorechos zeigen geringere Abklingzeiten). Radarbeobachtungen von Meteoren in arktischen und subtropischen Breiten ermöglichen eine systematische Untersuchung der Abklingzeiten in Abhängigkeit von Echostärke, Höhe und Jahreszeit. Signifikant geringere Abklingzeiten werden für schwache Echos in arktischen und subtropischen Breiten oberhalb von etwa 85 km beobachtet mit Ausnahme des Sommers in arktischen Breiten. Hier sind geringere Abklingzeiten schwacher Echos mit dem gleichzeitigen Auftreten von leuchtenden Nachtwolken (NLC, ~83 km) nach Lidar-Beobachtungen und von polaren mesosphärischen Sommerechos (PMSE, 80-90 km) nach VHF-Radarmessungen verbunden. Diese Korrelation ist Indiz für die Anwesenheit eines merklichen Anteils von neutralen/positiv geladenen Staubteilchen. Diese dienen als Kondensationskeime für die Aerosolteilchen, die Licht (NLC) bzw. Radiowellen (PMSE) in der arktischen Mesopausenregion im Sommer rückstreuen.