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UP: Umweltphysik
UP 2: Hydrosph
äre
UP 2.6: Fachvortrag
Montag, 13. März 2006, 17:45–18:00, A
Isotope und Umwelttracer als Altersindikatoren für den Nitrattransport in einem Trinkwassereinzugsgebiet in Sachsen — •K. Osenbrück1, S. Fiedler2, K. Knöller1, J. Sültenfuß3, H. Oster4, S.M. Weise1 und G. Strauch2 — 1Department Isotopenhydrologie und — 2Department Hydrogeologie, UFZ Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle — 3Institut für Umweltphysik, Universität Bremen — 4Spurenstofflabor Dr. Oster, Wachenheim
In Untersuchungen zur Herkunft von Nitrat im Grundwasser wird die Rolle der Verweilzeit des Wassers im Untergrunds oft unterschätzt. Nur bei Kenntnis der Zeitskalen des Nitrattransports ist eine belastbare Prognose der Nitratgehalte für eine Beurteilung der kostenaufwändigen Maßnahmen zur Nitratreduzierung möglich. In einem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Trinkwassereinzugsgebiet in Sachsen, wurden isotopenhydrologische Untersuchungen (H-3, Helium, FCKW, N-15 am NO3) durchgeführt, um Verweilzeiten des Grundwassers zu bestimmen sowie relevante Nitratquellen und Umsetzungsprozesse zu identifizieren. Den Ergebnissen nach handelt es sich bei dem geförderten Grundwasser um eine Mischung aus jungem Grundwasser (Verweilzeiten 20-50 Jahre) mit älterem, H-3 freiem Grundwasser. Anhand der ermittelten Verweilzeiten sowie des rekonstruierten Nitrateintrags der letzten Dekaden, läßt sich mit Hilfe einfacher Box-Modelle die zukünftige Entwicklung der Nitratgehalte für unterschiedliche Landnutzungsszenarien berechnen. Die Modelle zeigen, dass die Nitratgehalte trotz des aktuell leicht ansteigenden Trends sehr wahrscheinlich unterhalb des Trinkwassergrenzwerts bleiben werden.